TT-Lexikon

ABCDEFHIKLMNOPRS TUVWZ

A

 

Altersklassen im Tischtennis

Für offizielle Veranstaltungen im Bereich des Deutschen Tischtennisbundes gibt es 12 offizielle Altersklassen, die nach dem Geburtsdatum eingeteilt werden. Die Stichtage dieser Altersklassen verschieben sich jährlich entsprechend dem Jahresdatum. Zum Beispiel die Altersklasseneinteilung für die Saison 2012/13:

Schüler . . . . . . . . . . . . . . . . . . .geb . am 01 .01 .1998 und jünger
Jugend . . . . . . . . . . . . . . . . . . .geb . am 01 .01 .1995 und jünger
U22-Klasse . . . . . . . . . . . . . . . .geb . 01 .01 .1991 bis 31 .12 .1997
Junioren . . . . . . . . . . . . . . . . . . geb . 01 .01 .1991 bis 31 .12 .1994
Damen/Herren . . . . . . . . . . . . . .geb . am 31 .12 .1994 und älter
Senioren 40 . . . . . . . . . . . . . . . .geb . am 31 .12 .1973 und älter
Senioren 50 . . . . . . . . . . . . . . . .geb . am 31 .12 .1963 und älter
Senioren 60 . . . . . . . . . . . . . . . .geb . am 31 .12 .1953 und älter
Senioren 65 . . . . . . . . . . . . . . . .geb . am 31 .12 .1948 und älter
Senioren 70 . . . . . . . . . . . . . . . .geb . am 31 .12 .1943 und älter
Senioren 75 . . . . . . . . . . . . . . . .geb . am 31 .12 .1938 und älter
Senioren 80 . . . . . . . . . . . . . . . .geb . am 31 .12 .1933 und älter

Innerhalb der Verbände und auf unteren Meisterschaftsebenen werden die Schüler
(A-;B-,C-) und Jugendklassen (A-,B-) weiter unterteilt.

 

Anforderungen des TT-Spiels

Spitzentischtennis erfordert neben komplexen psychoregulativen Fähigkeiten sensomotorische Fähigkeiten, hohes Antizipationsvermögen und taktische Fähigkeiten.

Die sensomotorischen Leistungen werden von diversen wissenschaftlichen Arbeiten verdeutlicht. Das Hochleistungsalter im TT-Sport umfaßt - wie bei fast allen Ballsportarten - meist eine relativ große Lebensspanne. Aus sportmedizinischer Sicht wird beim Tischtennis lokale Muskelausdauer, Schnellkraft, Koordination, Technik und in beschränktem Umfang allgemeine aerobe Ausdauer gefördert. Leistungsbestimmend scheinen insgesamt die zentral-nervösen Steuerungsvorgänge des Organismus auf der Basis einer guten allgemein-athletischen Grundlage zu sein.

 

Anti-Topspin

Noppen-Innen-Belagtyp mit ungriffiger Oberfläche und unelastischer Gummioberlage über den Noppen. Der klassische "Anti" zeichnet sich durch eine unelastische, energieabsorbierende Schwammunterlage aus. Wegen seiner geringen Griffigkeit ist es sehr leicht, stark gedrehte Bälle (Aufschlag) oder Spinbälle (Topspin,...) zu retournieren. Die Drallrichtung des Balles bleibt gleich, es wechselt lediglich die Flugrichtung des Balles.

Spieleigenschaften  
Ballrotation: so gering wie möglich
Schnelligkeit: in der Regel langsam, moderne Entwicklungen sind schneller, um höhere Störeffekte zu ermöglichen
Ballkontrolle: sehr gut, da sich die Rotation des ankommenden Balles nur sehr gering auswirkt
Störeffekte: Bälle kommen langsamer und kürzer, man kann den Gegner nicht aktiv mit Rotation stören, aber jede Rotation kommt umgekehrt zurück
Eignung: Kombischläger für Abwehr oder für aktives Materialspiel

 

Antizipation (Vorwegnahme einer Handlung)

Auf Erfahrung und aktuelle Wahrnehmung gegründete gedankliche bzw. vorstellungsmäßige Vorwegnahme zukünftigen Geschehens. Das moderne TT-Spiel ist nur deshalb spielbar, weil der Mensch in der Lage ist, zu antizipieren; d.h. gewisse Bewegungsabläufe im voraus zu erahnen (kognitive Fähigkeiten), denn bei fast allen Schlagfolgen wird die minimal notwendige Reaktionszeit deutlich unterschritten. Ein TT-Spieler kann umso besser spielen, je besser seine Wahrnehmungsfähigkeit und Erfahrung ist. Diese Fähigkeiten sind nur durch entsprechendes Training und Wettkampfspiel aneigenbar.

 

Aufschlag

Eine der wichtigsten Komponenten im TT-Leistungssport. Gute Aufschläge bringen nicht nur oft einen direkten Punktgewinn, sondern führen auch zu einer optimalen Ausgangsposition für die weitere Gestaltung des Ballwechsels. Das Aufschlagtraining sollte man auf keinen Fall vernachlässigen, auch wenn es relativ monoton erscheint. Spitzenspieler trainieren täglich mindestens 30 Minuten Aufschläge!

Die neue Aufschlagregel (gültig ab Juli 2002):
Der Aufschlag beginnt damit, dass der Ball frei auf dem geöffneten Handteller der ruhig gehaltenen freien Hand des Aufschlägers liegt.  Der Aufschläger wirft dann den Ball, ohne ihm dabei einen Effet zu versetzen, nahezu senkrecht so hoch, dass er nach Verlassen des Handtellers der freien Hand mindestens 16 cm aufsteigt und dann herabfällt, ohne etwas zu berühren, bevor er geschlagen wird. Wenn der Ball herabfällt, muss der Aufschläger ihn so schlagen, dass er zunächst sein eigenes Spielfeld berührt und dann über die Netzgarnitur oder um sie herum direkt in das Spielfeld des Rückschlägers springt oder es berührt. Im Doppel muss der Ball zuerst die rechte Spielfeldhälfte des Aufschlägers und dann die des Rückschlägers berühren. Der Ball muss sich vom Beginn des Aufschlags bis er geschlagen wird oberhalb der Ebene der Spielfläche und hinter der Grundlinie des Aufschlägers befinden und darf durch keinen Körper- oder Kleidungsteil des Aufschlägers oder seines Doppelpartners für den Rückschläger verdeckt werden. Es liegt in der Verantwortlichkeit des Spielers, so aufzuschlagen, dass der Schiedsrichter oder der Schiedsrichter-Assistent sehen kann, ob der Aufschlag in allen Punkten der Aufschlagregel entspricht. Falls kein Schiedsrichter-Assistent eingesetzt wurde und der Schiedsrichter Zweifel an der Zulässigkeit eines Aufschlages hat, kann er beim ersten Vorkommnis dieser Art in einem Spiel den Aufschläger verwarnen, ohne dies als Fehler zu werten. Wenn später im selben Spiel aus dem gleichen oder irgendeinem anderen Grund erneut Zweifel an der Zulässigkeit des Aufschlages dieses Spielers oder seines Doppelpartners bestehen, erhält der Rückschläger den Punkt. Verstößt der Aufschläger jedoch eindeutig gegen die Bestimmungen über einen vorschriftsmäßigen Aufschlag, so wird nicht verwarnt, sondern der Rückschläger erhält den Punkt. In Ausnahmefällen kann der Schiedsrichter die Bestimmungen der Aufschlagregel lockern, wenn er überzeugt ist, dass ein Spieler sie wegen einer Körperbehinderung nicht einhalten kann.

 

Ausreden

Ein Verlierer braucht immer einen Grund für seine Niederlage. Hier einige Beispiele:

1) Platte war zu schnell bzw. zu langsam
2) Ball war zu hart bzw. zu weich
3) Boden war zu glatt bzw. zu stumpf
4) Licht war zu dunkel bzw. Blendung durch Sonnenschein
5) Luftfeuchtugkeit war zu hoch
6) Halle war zu kalt bzw. zu warm
7) Boden war zu hell
8) Frischkleber hat versagt
9) Zuschauer waren unsportlich bzw. unfair
10) Gegnerischer Schiedrichter war parteiisch
11) Spiel war unwichtig
12) Tagesform war schlecht
13) Keine Lust gehabt
14) Zuviel Stress in Familie und Beruf
15) Schlecht geschlafen und übermüdet
16) Hatte zuwenig Training bzw. war überspielt
17) Gegner wurde nicht ernst genommen
18) Gegner hatte viel Glück, dann kam auch noch Pech dazu
19) Gegner machte ständig falsche Aufschläge
20) Gegner spielte mit 'Material'
21) Kaufe beim falschen TT-Fachgeschäft
22) Mein Gegner war : ..........................................


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B


Ball

Durchmesser 40mm (seit Juli 2001) und Sprunghöhe des TT-Balles (aus 30 cm Höhe fallengelassen, muss er ca. 23 cm vom TT-Tisch hochspringen) sind vorgeschrieben. Der Ball besteht aus Zelluloid oder ähnlichem Plastikmaterial und ist mattweiß oder mattorange.

 

Ballflug

Um den Ball in Bewegung zu versetzen, muss der Schläger beim Treffen des Balles in bestimmter Weise bewegt werden. Folgende Faktoren sind im Moment des Ballauftreffpunktes für den Ballflug verantwortlich:

- der ankommende Ball hinsichtlich seiner PTRF-Effekte (Plazierungsentscheid, Tempoentscheid,
Flughöhenentscheid, Rotationsentscheid),

- die Geschwindigkeitseigenschaften des Schlägers,

- die Richtung der Schlagbewegung in Bezug auf das räumliche Plazierungsziel,

- die Richtung der Schlagbewegung im Hinblick auf die gewünschte Schnittart und die Flughöhe,

- die Schlägerblattstellung.

Nachfolgende Skizzen stellen die Veränderungen der Flugbahn des Balles in Abhängigkeit von der jeweiligen Rotationsart dar. Die Reaktion des rotierenden Balles wird am senkrecht stehenden Schläger des retournierenden Spielers dargestellt.

Die ballistische Flugkurve beim Ball ohne bzw. ohne nennenswerte Rotation:

 

Einfallswinkel (E) = Ausfallswinkel (A)

Die ballistische Flugkurve bei Spin / Oberschnittball mit Vorwärtsrotation:

Einfallswinkel größer als Ausfallswinkel

Die ballistische Flugkurve beim Ball mit Rückwärtsrotation:

Einfallswinkel kleiner als Ausfallswinkel

Beim Seitenschnitt dreht sich der Ball jeweils um seine Längsachse. Von links nach rechts = Rechtsschnitt (RS); von rechts nach links = Linksschnitt (LS)

 

Ballkontakt

Die Art des Ballkontaktes (hart oder weich; kurz oder lang) hängt sehr stark von der Oberflächenhaftung und der Elastizität des Obergummis sowie von der Härte und Stärke der Schwammunterlage des Belages ab. Wie beim Holz ist die Wahrnehmungsart wichtiger Bestandteil der Ballkontrolle.

 

Ballkontrolle

Ballkontrolle definieren wir als Kombination aus Präzision (Möglichkeit, den Ball genau zu plazieren) und Empfindlichkeit gegen Rotation und Geschwindigkeit des ankommenden Balles. Die Anforderungen an die Ballkontrolle sind je nach Spielart und Spielstärke sehr unterschiedlich. Beim TT-Belag ist die Kontrolle sehr stark von der Schwammunterlage abhängig. Dickere Beläge sind schwerer zu kontrollieren (wegen der Dämpfung und kürzerer Ballkontaktzeit). TT-Fachleute unterscheiden zwischen aktiver Ballkontrolle (Spielerabhängig) und passiver Ballkontrolle (Materialabhängig). Beim TT-Holz ist die Art, den Ballkontakt wahrnehmen zu können, wichtigster Teil der Ballkontrolle. Der Ballkontakt hängt vor allem vom Aussenfurnier und der Verleimung des Holzes ab (harte Furniere führen zu kurzen Kontaktzeiten, weiche zu längeren Ballkontakten).

 

Belag

Eine zum Spielen des Balles benutzte Schlägerseite muss entweder mit gewöhnlichem Noppengummi (Noppen nach aussen, Gesamtdicke einschließlich Klebstoff höchstens 2mm) oder mit Sandwich-Gummi (Noppen nach innen oder aussen, Gesamtdicke einschließlich Klebstoff höchstens 4mm) bedeckt sein.

"Gewöhnlicher Noppengummi" ist eine einzelne Schicht aus nicht zellhaltigem (d.h. weder Schwamm- noch Schaum-) Gummi - natürlich oder synthetisch - mit Noppen, die gleichmäßig über seine Oberfläche verteilt sind, und zwar mindestens 10 und höchstens 50 pro Quadratzentimeter.

"Sandwich-Gummi" ist eine einzelnen Schicht aus Zellgummi (d.h. Schwamm oder Schaumgummi), die mit einer einzelnen äußeren Schicht aus gewöhnlichem Noppengummi bedeckt ist. Dabei darf die Gesamtdicke des Noppengummis nicht mehr als 2mm betragen.

 

Belagarten

Es gibt grundsätzlich fünf unterschiedliche Belagtypen :

1) Noppen-Innen (Backside)-Beläge

2) Noppen-Aussen (Soft)-Beläge

3) Antitopspin-Beläge

4) Lange Noppen-Beläge

5) Noppengummi-Beläge

Die geeigneten Einsatzbereiche der Belagtypen sind im jeweiligen Stichwortverzeichnis aufgeführt.

Belageigenschaften: Die Noppen-Innen (Backside)-Beläge sind im europäischen Tischtennis die absolut dominante Belagsvariante, wobei die Eigenschaften des Ober- (Elastizität, Griffigkeit) und Untergummis (Schwammhärte) das Spielgefühl und den Belagscharakter bestimmen. Daher sind auch die Bewertungen für Rotation, Schnelligkeit und Ballkontrolle relativ zur Schwammstärke zu sehen.
 

Die Rotation: Der Effetwert ergibt sich aus den Komponenten Drallelastizität und Oberflächengriffigkeit. Das Zusammenwirken von Obergummi und Schaumgummi verleiht dem Ball Spin und bestimmt die Drallelastizität. Die Haftung der Gummioberfläche ermöglicht es, dem Ball Drall zu geben und macht die Oberflächengriffigkeit aus.

Die Schnelligkeit:

Hohe Tempowerte können mit elastischen, eigendynamischen Belägen erzielt werden. Ebenso sind harte Beläge mit hohem Wirkungsgrad zu Spitzengeschwindigkeiten in der Lage. In beiden Fällen wird die eingesetzte Schlagenergie optimal umgesetzt (Fremddynamik).
Die Ballkontrolle: Kontrolle definieren wir als Kombination aus Präzision (Möglichkeit, den Ball zu plazieren) und Empfänglichkeit gegen Rotation und Geschwindigkeit des ankommenden Balles. Die Ballkontrolle ist immer relativ zu Schnelligkeit und Spin zu sehen.

 

Belagbeanspruchung

TT-Beläge werden auf zwei verschiedene Arten beansprucht.

1) Abrieb: Verursacht durch alle Arten von gedrehten Bällen (z.B. Topspin, Schnitt, Sidespin). Bei diesen Schlägen trifft der Schläger den Ball nicht "voll" - er "streichelt" ihn nur (siehe Bild). Der Ball dringt dadurch nur wenig in die Belagsoberfläche ein, um so mehr reibt er an der Belagsdecke. Der Belag wird, ähnlich wie ein Autoreifen, abgerieben.


2) Ermüdung: Verursacht durch alle Arten von geschlagenen Bällen (z.B. Endschlag). Dabei dringt der Ball tief in den Belag ein (siehe Bild). Die Oberfläche wird gedehnt und ähnlich wie ein Bogen gespannt. Beim Absprung des Balles "katapultiert" der Gummi ihn vom Schläger weg. Ähnlich wie ein Bogen verliert aber auch ein Schlägerbelag mit der Zeit seine Spannung; er wird "müde" und ausgeschlagen.

 

Eine entscheidende Rolle spielt auch das Alter des Belages sowie die Lagerung und Witterungseinflüsse (Hitze, Kälte)

 

Belagbewertungen

Grundlage für die Bewertungen in speziellen TT-Katalogen sind die Angaben der Hersteller sowie die persönlichen Bewertungen und Tests von TT-Spielern.

Die Bewertungen beziehen sich auf mittlere Schwammstärken. Als Höchstwert können mit den derzeit erhältlichen Materialien maximal 10 Punkte erzielt werden. Aufgrund technischer Änderungen oder Produktpflege sind Veränderungen während den Kataloglaufzeiten möglich. Die Ballkontrolle ist immer relativ zu Schnelligkeit und Rotation (Spin) zu sehen, während Tempo- bzw. Schnelligkeitswerte nur auf dem gleichen Holz direkt miteinander vergleichbar sind. Am schwierigsten ist der Spin bzw. die Rotation zu beurteilen, da die Spinfähigkeiten eines Belages je nach der Elastizität seiner Oberfläche unterschiedlich für langsame und schnelle Bälle sind.

 

Belagentwicklungen

Die wissenschaftliche Weiterentwicklung von dynamischen Noppen-Innen-Spin-Belägen bringt neue Hochleistungsgenerationen hervor. Die Forscher Tiefenbacher und Durey vom Forschungsinstitut Cachen bei Paris entwickelten ein physikalisches Computer-Berechnungsmodell für Ballflugkurven; womit wissenschaftlich allgemein anerkannt eine komplette Simulation der Vorgänge beim TT-Spiel möglich ist. Die Belagindustrie lässt diese Erkenntnisse in neue Belagsgenerationen einfließen. So sorgt z.B. bei diversen Spitzenbelägen eine im Mikrobereich feinere Oberfläche mit hohem Glanzgrad und ein hochtransparentes, dämpfungsfreies Gummi für mehr Ballkontrolle und Spin.

Tiefenbacher´s Modell und Messungen zeigen, dass bei sehr schnellen (Topspin-) Bällen der Spin nicht vom Reibungskoeffizienten der Oberfläche abhängt. Das heißt im Klartext, dass klebrige Beläge grundsätzlich bei schnelleren Bällen keine Spin-Erhöhung bringen. Der Spin bei schnelleren Bällen ist nur abhängig von den Federeigenschaften des Gummis. Damit die Feder wirken kann, ist das "Ankoppeln" des Belages von besonderer Bedeutung. Deshalb wurde für manche Beläge eine neue Oberfläche entwickelt. Die bisherigen Oberflächen von Top-Belägen hatten - mikroskopisch gesehen - eine stark berg- und talartige Struktur. Die neuen Belag-Generationen haben dagegen eine sehr feine, glatte Mikrostruktur. Deshalb greift der Belag den Ball schneller und sicherer. Wissenschaftlich bewiesen ist die Tatsache, dass der Ballkontakt etwa 1/1000 Sekunde dauert. In dieser Zeit muss der Ball gebremst und wieder beschleunigt werden. Diese Aufgabe bewältigen die neuartigen Oberflächen besser als die früher üblichen gröberen Oberflächen.

 

Belagfarbe

Im Wettkampfbereich gilt seit Jahren die Regelung, dass eine Schlägerseite rot, die andere schwarz sein muss. Durch Beimischung von Farbpigmenten wird der Belag entsprechend gefärbt (siehe Belagherstellung). Bei roten Belägen dürfen keine dunkelfarbigen Schwämme durch-scheinen. Beim gleichen Belagstyp haben schwarze Beläge in der Regel deutlich mehr Zusatzstoffe, wodurch sie weicher und griffiger, aber auch schneller abgespielt sind als rote Beläge.

 

Belaggeschwindigkeit

Hohe Tempowerte können mit elastischen, eigendynamischen Belägen erzielt werden. Ebenso sind harte Beläge mit hohem Wirkungsgrad zu Spitzengeschwindigkeiten in der Lage. In beiden Fällen wird die eingesetzte Schlagenergie optimal umgesetzt (Fremddynamik). Selbstverständlich sind schnelle Beläge auf schnellen Hölzern noch schneller als auf langsameren Hölzern.

 

Belaggriffigkeit

Die Haftung der Gummioberfläche ermöglicht es, dem Ball Drall zu geben und macht die Oberflächengriffigkeit aus. Es gibt prinzipiell zwei Arten von Griffigkeiten, um den Ball in Rotation zu versetzen.
Erstens: Die Oberfläche des Gummis hat eine besonders hohe Haftung, sie "klebt" sozusagen. Diese Art von Griffigkeit wirkt sich besonders bei langsamen Schlägen aus (Aufschlag, Schupf; langsamer Topspin, Schnittball)

Zweitens: Das Gummi hat neben einer guten Haftung eine überdurchschnittliche Elastizität ("Superelastizität"). Das Gummi wirkt dann bei schnellen Bällen wie eine Feder, die den Ball diesmal in Drehung versetzt. Solche Beläge eignen sich z.B. bestens für einen kraftvollen Power-Topspin.

Belaghaltbarkeit: Hochwertige Wettkampfbeläge verlieren nach ca. 60 bis 80 Spielstunden deutlich an Griffigkeit und Elastizität. Häufigere Wechsel verhindern schleichende spieltechnische Einbußen.

 

Belagherstellung

Am Beginn der Belagproduktion steht die Rezeptur, bestgehütetes Geheimnis jeder Gummifabrik. Der wichtigste Rohstoff für TT-Beläge ist Naturkautschuk (zwischen 70% und nahezu 100 %), der von Kautschukbäumen gezapft wird. Dieses Rohmaterial ist chemisch gesehen ein organisches Kettenmolekül, bei dem in der Regel Tausende von Einzelmolekülen aneinander hängen. Die Vernetzung dieser Moleküle erfolgt bei besseren Belägen über Schwefelbrücken zwischen den Molekülen. Leicht nachvollziehbar ist, dass sich ein solches Gebilde einer exakten Vorausberechnung hartnäckig entzieht (Produktionsschwankungen). Neben dem Rohgummi werden synthetischer Gummi aus Japan sowie eine Anzahl verschiedener Chemikalien - deren Menge, Art und Zusammensetzung die späteren Spieleigenschaften des Belages bestimmen - im Knetwerk unter heißem Dampf zur Rohmasse verschmolzen. Danach übernehmen beheizte Walzen die weitere Verarbeitung. Gleichzeitig werden der Rohmasse die Farbpigmente für die Belagfarbe zugesetzt. Immer wieder wird die heiße Masse durch die Walzen gequetscht, bis sie schließlich in langen Bahnen und so dünn wie Pizzateig ausgewalzt und abgekühlt wird. Nach diesem Prozess wird der Gummi in quadratische Stücke geschnitten und die letzte Phase der Belagherstellung kann beginnen: die Vulkanisation. Dazu wird die Rohgummiplatte zwischen zwei Metallformen gelegt. Eine Form ist wie ein Sieb perforiert. Lochgröße und -anzahl bilden die Noppen des Belages aus. Die zweite Stahlform enthält die Gravur der Marke. Beide Formen, mit der Gummiplatte dazwischen, werden jetzt in den Vulkanisierofen geschoben und bei 200° Hitze und hohem Druck mehrere Minuten "gekocht". Danach wird die dampfende Form dem Ofen entnommen und der nun fertige Gummi abgekühlt. Die in der Rohmasse enthaltenen Chemikalien sind dabei teils chemisch umgewandelt oder verdampft, so dass eine spätere genaue Analyse der Bestandteile, die den Belag bestimmt haben, unmöglich wird. Die endgültigen Spieleigenschaften erhält der Belag jedoch erst durch Art und Dicke des Schaumgummis, auf den er jetzt aufgeklebt wird, wodurch sich die Sprungeigenschaften des Belages ergeben. Jetzt ist der Belag fertig und kann auf das Schlägerholz aufgeklebt werden! Die Gummiherstellung erfordert viel Gefühl und Erfahrung für den Werkstoff!

 

Belagoberfläche

Die elastischen Eigenschaften des Obergummis definieren das Spielgefühl und den Charakter des Belages. Noppen-Innen-Belagoberflächen beherrschen in Europa aufgrund ihrer vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten den TT-Markt. Tempo- bzw. Block-/Konterspieler testen immer öfter aufgrund der chinesischen Erfolge die dort weitaus häufiger eingesetzten Noppen-Aussen-Beläge, während Abwehrer und Spielzerstörer ihr Glück immer häufiger mit langen Noppen bzw. Antispin-Belägen versuchen. Noppengummis haben absoluten Seltenheitswert erreicht. Man kann die Belagoberflächen von Noppen-Innen-Belägen wie folgt charakterisieren :
 

kontrolliert griffig Diese Beläge sind nicht sehr schnell, aber sehr griffig. Ihre Kontrolle ist ausgezeichnet.
Wegen der schwachen Elastizität wirkt sich die Griffigkeit nur bei langsamen Bällen auf den Spin aus.
Haben sehr wenig Spin-Dynamik beim schnellen Topspin-Spiel

klebrig

Zur Kontrolle kommt eine deutlich fühlbare Klebrigkeit hinzu, die bei langsamen Schlägen sehr viel Spin ermöglicht
(für den Aufschlag und ersten Topspin)
kontrolliert elastisch Gute Spin-Elastizität bei geringer Geschwindigkeit und guter Kontrolle.
Optimal für Kontroll-Spieler
klebrig elastisch Leicht klebrige Kreationen mit sehr guter Spin-Dynamik und Ballkontrolle bei hoher Geschwindigkeit.
Sehr aufwendige Technologie
offensiv elastisch Schnelle, offensive Beläge; bei denen die Geschwindigkeit Vorrang vor der Spin-Dynamik hat
Spin elastisch Die Top-Beläge für das heutige, moderne Leistungs-Tischtennis.
Ähnlich schnell wie die offensiv-elastischen Beläge, aber mit mehr zusätzlicher Spin-Komponente

 

Belagpflege

Die Haltbarkeit von TT-Belägen hängt wesentlich von der Pflege der Oberfläche ab. Verbleibende Staub- und Fettrückstände beeinträchtigen die Oberflächenhaftung; Effet und Ballführung verschlechtern sich erheblich; die Ballkontrolle lässt deutlich nach.

Schützen Sie Ihren Schläger stets vor Sonnenbestrahlung, Minustemperaturen und Feuchtigkeit. Zum Schutz empfehlen sich Belagschutzfolien in Kombination mit stabilen Schlägerhüllen bzw. Schlägerkoffern. Diese bieten neben richtiger, bruchsicherer Lagerung Schutz vor Extremtemperaturen (bei Abkühlung unter -5 Grad entstehen in den meisten Hochqualitätsbelägen chemische Reaktionen, die die im Gummi gebundenen Weichmacher an die Oberfläche wandern lassen. Der Belag fühlt sich dann leicht schmierig an und bietet nur noch eine deutlich verminderte Griffigkeit. Eine Erwärmung steigert bei Hochqualitätsbelägen bis zu einem gewissen Grad die Griffigkeit und Elastizität; höhere Temperaturen und Sonnenbestrahlung trocknen den Belag aus und machen ihn glatt und spröde.

 

Belagreinigung

TT-Beläge; insbesondere Noppen-Innen-Beläge, sollte man regelmäßig reinigen. Am zweckmäßigsten mit einem leicht angefeuchtetem Schwammtuch oder - besonders bei starker Verschmutzung (Schmutzpartikel wirken beim Ballaufprall wie Schleifpapier auf die empfindliche Belagoberfläche; Fettrückstände mindern die Griffigkeit erheblich) und zum Entfernen von Fett- und Schweißrückständen - durch spezielle Belagreiniger und anschließendem vorsichtigem Abwischen mit einem weichen Baumwoll- oder Lederschwamm. Auf keinen Fall sollte man zur Reinigung reinen Alkohol, Benzin, Benzol oder Verdünnung nehmen, da diese Flüssigkeiten in unterschiedlichster Weise den Belag angreifen. Nach der Reinigung decken Sie Ihren Schläger am besten luftdicht mit Belagschutzfolien ab, wodurch Sie die Lebensdauer der Beläge erheblich erhöhen. Noppen-Aussen-Beläge reinigt man am sinnvollsten mit lauwarmen Wasser bzw. mit speziellen Noppenreinigungs-mitteln. Für Anti-Topspin-Beläge ist Seifenlauge empfehlenswert.

 

Belagwahl

Im Vergleich zu den TT-Hölzern lassen sich TT-Beläge nicht ganz so einfach in bestimmte Spielanlagen zuordnen. Griffigkeit, Schnelligkeit und Ballkontrolle sind mit der Belagstärke die entscheidenden Faktoren. Erfahrungsgemäß eignen sich für Spinangriff dicke, sehr griffige Noppen-Innen-Beläge, bei Kontrollproblemen dünnere. Aggressive Spieler bevorzugen sehr schnelle, mittelgriffige Beläge. Allround- oder abwartende Spieler wählen kontrolliertere Beläge. Blockspieler benutzen auch Noppen-Außen-Beläge (Tempowechsel). Für Verteidigungsspieler (Schnittabwehr) eignen sich am besten dünne Beläge mit hoher Griffigkeit und Kontrolle. Störbeläge (lange Noppen, offensive Antispin-Beläge) sind sehr technikabhängig und sollten langfristig getestet werden.

Die richtige Belagwahl stellt jeden Spieler vor Probleme. Bei der unglaublichen Vielfalt des Angebotes am Markt ergeben sich mehrere Millionen Kombinationsmöglichkeiten für einen Schläger - probieren ist da einfach unmöglich. Wir wollen Ihnen mit einigen grundsätzlichen Tipps helfen, eine gute Vorauswahl zu treffen.
 

Für das Spinspiel

Diese Spielart erfordert ausschließlich Backside-Beläge mit griffiger Oberfläche und Schwammstärken von 1,5- 2,5mm. Drallelastische Beläge erfordern wenig Krafteinsatz, aber viel Ballgefühl. Beläge mit klebriger Oberfläche benötigen eine höhere Schlagenergie, bieten aber auch mehr Kontrolle. Eine dicke Schwammunter-lage bringt schließlich richtig Drall und Tempo in den Topspin, macht aber den Schuss nicht ganz einfach.

Für das Block/Konterspiel

Hier kommen Backside und Noppen-Aussen-Beläge gleichermaßen zum Einsatz. Selbst mit schnellen Antispin-Belägen ist unangenehmes Blocken gut möglich. Für aggressives Spiel eignen sich harte Backside- und alle Softbeläge von 1,5- 2,5 mm. Sicherheitsbetonte Spieler lieben dünne Beläge auf schnellen Hölzern.

Für das Abwehrspiel

Für diese Spielart eignen sich fast alle griffigen Backside- Beläge mit Schwammstärken von 1,0-1,5mm und nicht zu hohen Tempowerten. Schnelle Backside-Beläge sind mit 1,0 mm oft eine interessante Variante. Kombinationen mit Antispin-Belägen erhöhen die Sicherheit; Kombinationen mit Langnoppen-Belägen die Gefährlichkeit des Abwehrspiels. Auch der Noppengummi ist wegen seiner hervorragenden Ballkontrolle geeignet. Neuartige kurze Noppen-Aussen-Beläge bieten auch viel Ballkontrolle und ermöglichen hervorragenden Schnittwechsel (Spielertyp Ding Song / China).

C

China

Das Maß aller Dinge in der TT-Welt! Verfügt über ca. 20 -30 Millionen TT-Spieler!


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Belagpflege

Die Haltbarkeit von TT-Belägen hängt wesentlich von der Pflege der Oberfläche ab. Verbleibende Staub- und Fettrückstände beeinträchtigen die Oberflächenhaftung; Effet und Ballführung verschlechtern sich erheblich; die Ballkontrolle läßt deutlich nach.

Schützen Sie Ihren Schläger stets vor Sonnenbestrahlung, Minustemperaturen und Feuchtigkeit. Zum Schutz empfehlen sich Belagschutzfolien in Kombination mit stabilen Schlägerhüllen bzw. Schlägerkoffern. Diese bieten neben richtiger, bruchsicherer Lagerung Schutz vor Extremtemperaturen (bei Abkühlung unter -5 Grad entstehen in den meisten Hochqualitätsbelägen chemische Reaktionen, die die im Gummi gebundenen Weichmacher an die Oberfläche wandern lassen. Der Belag fühlt sich dann leicht schmierig an und bietet nur noch eine deutlich verminderte Griffigkeit. Eine Erwärmung steigert bei Hochqualitätsbelägen bis zu einem gewissen Grad die Griffigkeit und Elastizität; höhere Temperaturen und Sonnenbestrahlung trocknen den Belag aus und machen ihn glatt und spröde.

D

DTTB

Deutscher Tischtennis Bund

Adresse:
Otto-Fleck-Schneise 12
60528 Frankfurt Main

hat 20 Mitgliedsverbände und 4 Regional-Verbände.


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E

Effet

Ist keine vom Gegner unbemerkt in den Ball eingebaute Fernsteuerung ...Wird maßgeblich vom TT-Belag beeinflußt. Das TT-Holz hat nur geringen Einfluß auf den Effet (z.B. verschlechtern harte, schnelle Hölzer den Effet; während weiche, langsame Hölzer den Effet erhöhen). Siehe auch Belaggriffigkeit bzw. Rotation und die verschiedenen Rotationsarten.

 

ETTU

European Table-Tennis Union

Sitz:
25 Rue Capucins
L-1313 Luxemburg


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F

Fair Play

Tischtennis gilt als eine der fairsten Sportarten überhaupt. Immer wieder kann man sogar bei Topveranstaltungen sehen, dass selbst bei sehr wichtigen Punkten ein Spieler die Schiedsrichterentscheidung zu seinen Ungunsten korrigiert!

 

Fehler

Reizwort. Lässt angestaute Aggressionen schlagartig frei werden. Wird aus diesem Grund gern benutzt, um einen Streit um Punkte vom Zaun zu brechen.

Flugphasen - Schlägerblattstellung

Frischkleben

Verfahren, bei dem TT-Holz und TT-Belag immer wieder vor dem Spiel bzw. Training frisch verklebt werden. Das Frischkleben revolutionierte den TT-Wettkampfsport. Höhere Dynamik durch mehr Tempo- und Spinmöglichkeiten prägen die Entwicklung der Technik und Taktik des TT-Spiels wesentlich; die Schlagbewegungen werden immer kürzer. Die ursprünglich chinesische TT-Philosopie, möglichst mit dem Aufschlag und dem dritten Ball den Punkt zu erzielen, ist Realität geworden. Statistische Untersuchungen großer TT-Veranstaltungen belegen, dass ca. 75% der Ballwechsel innerhalb der ersten 3 oder 4 Ballkontakte beendet werden. Sämtliche Spitzenspieler "kleben"; was aber passiert beim "Kleben"?

Entgegen dem herkömmlichen Klebeverfahren, bei dem TT-Holz und TT-Belag fest miteinander verklebt sind, "schwimmt" der Belag durch das entsprechende Aufbringen des Spezialklebers auf einer feuchten Zwischenschicht beim Frischkleben auf dem Holz. Zusätzlich wird durch in den Schwamm eindiffundierenden Lösungsmitteldampf die Spannung des Belages erhöht. Der Belag haftet zwar als Ganzes; bleibt aber in der Trefferzone beweglich (= zusätzlicher Katapulteffekt). Der Schläger wird enorm schnell und durch den zusätzlichen Katapulteffekt ist mehr Spin bei höherer Geschwindigkeit erreichbar. Der erfahrene Spieler kann mit der Menge und Art des Klebers die Schnelligkeit seines Schläger genau bestimmen. Am Besten klebt man erst eine dünne Klebeschicht auf das Holz, die erst abtrocknen sollte. Der Belag wird dann dick eingestrichen und feucht auf das Holz aufgewalzt. Grundsätzlich gilt : Je mehr Kleber, je häufiger das Kleben - desto schneller wird der Schläger. Im Prinzip muss man wissen, dass der Belag erst zwischen dem dritten und siebten Kleben die höchste Schnelligkeit erreicht. Danach muss man die Klebereste vom Belag entfernen und wieder mit dem "Vorkleben" beginnen, was bedeutet, dass die Beläge beim ersten und zweiten ("Vor"-) Kleben noch nicht ihr Geschwindigkeitsmaximum erreichen. Die Nachteile dieses Tunings sind aber hoher Materialverschleiß und deutlich geringere Ballkontrolle. Kleben Sie nur in gut belüfteten Räumen und halten sie den Kleber von Zündquellen fern. Die TT-Hölzer sollten aufgrund der hohen Belastung der Außenfurniere unbedingt versiegelt werden!

Das Frischkleben hat für viele TT-Leistungsspieler aber auch einen finzanziellen Aspekt. Während früher Top-Spieler mit ca. 10 - 20 Belägen pro Jahr auskamen, verbrauchen heute gute nationale Nachwuchsspieler schon ca. 50 - 70 Beläge pro Jahr; extrem klebende Topleute benötigen weit über 100 Beläge jährlich!

 

Furnier

Dünne Holzschicht, die durch mehrfache Verleimung zu Sperrholz verleimt wird. Die richtige Kombination für die gewünschten Spieleigenschaften zu finden ist die Kunst der Materialentwickler. Als Auswahl ein paar Holzfurniere und deren Eigenschaften:

Abachi
extrem leicht, für Kernfurniere hervorragend geeignet. Wird bei langsamen Hölzern (Def bis All-) auch als Außenfurnier verwendet.

Balsa

superleicht und weich. Nur als Kernfurnier einsetzbar. Bringt aber mit geeigneten Kombinationen sehr schnelle Hölzer mit sehr geringem Gewicht.

Carbon

Kohlefaserkunststoff (ca. 3000 Fasern pro mm), der als Gewebe zur Verstärkung des Schlägerblattes zwischen die Aussenfurniere geklebt wird. Sorgt für einen größeren Sweet-Spot und eine lang gleichbleibende Holzqualität (kaum Materialermüdung !)

Föhre

Nadelholz; ähnlicher Einsatzbereich wie Abachi-Furniere. Etwas fester und steifer bei ähnlichem Gewicht.

Glasfiber

Hochwertige Kunststoffaser. Bringt größeren Sweet-Spot.

Hinoki

wächst nur an einer Bergkette in Japan, sehr weich und schnell.

Kevlar

Kunststoff mit sehr hoher Reißfestigkeit bei geringem Gewicht. Bringt größeren Sweet-Spot und - wie bei Carbon - lang gleichbleibende Holzqualität, ist aber weicher und langsamer.

Kiri

Chinesisches Hochgebirgsholz; botanisch auch als Gras-Art geführt. Superleicht, verzugsfrei.

Koto

leicht und elastisch; vorwiegend in Allroundhölzern verarbeitet.

Limba

weich und leicht, universell verwendbar; je nach Kombination von Def bis Off.

Nußbaum

Sehr hart mit hoher Dichte; nur für Offensiv-Hölzer geeignet; relativ schwer.

Pappel

Extrem weich; nur für Defensiv-Hölzer geeignet.

Sipo

Sehr hart und ziemlich zäh; nur als Sperrfurnier sinnvoll; da als Außenfurnier kaum zu kontrollieren.

Weide

Extrem weich; nur für Defensiv-Hölzer geeignet.

H

Holz

Das TT-Holz ist "die Seele des Schlägers". Als echtes Naturprodukt hat jede Furnierkombination einen ganz eigenständigen Spielcharakter. Die optimale Zusammenstellung des Schlägers für die eigene, persönliche Spielweise ist das Geheimnis des "richtigen Schlägers". Die Hersteller bieten im Prinzip 6 Griff-Formen an:

Manchmal werden auch Spezialgriffe angeboten, z.B.: Small (konkaver, extrem schlanker Griff für Kinder) oder universal oder Fs (konkav/gerade). Das Griffgefühl ist sehr subjektiv, die Schlägerhaltung sehr individuell - den "idealen" Griff gibt es nicht. Wir empfehlen, das Holz selbst in die Hand zu nehmen und persönlich auszuwählen. Die mit großem Abstand meistverkauften Schläger sind anatomisch oder konkav.

 

 

Holzbewertung

Wir bewerten die TT-Hölzer in Kategorien nach ihren Spieleigenschaften; von Defensive über Def+, Allround-, All, All+, Off- und Off bis hin zu Offensive Off+ .

 

 

Holzbiegefestigkeit (Holzelastizität)

Dieser Wert soll die Steifheit eines Schlägerholzes definieren. Sehr schwierig, da von vielen Faktoren abhängig (Schlägerblattgröße,...). Konstruktionsbedingt sind Offensiv-Hölzer immer biegefester als Defensiv-Hölzer. Ballgefühl und Kontrolle entstehen beim Auftreffen des Balles auf dem Schläger. Die elastischen Eigenschaften des Schlägerholzes und die individuelle Mikrosensorik der Schlaghand entscheiden über die Wahrnehmung des Ballaufpralles. Führende Hersteller unterscheiden in fünf elastische Eigenschaften des Schlägerholzes, die das Ballauftreffgefühl vermitteln:

elastisch
Die Hölzer mit dem markantesten Ballauftreffgefühl; oft in Form eines deutlichen 'Schwingens' oder 'Federns'. Eigentlich nur Defensivhölzer (Def bis Def+)
kontroll-elastisch

Ausgewogenes, deutliches Ballauftreffgefühl ohne eventuell störende Schwingungen (All- bis All+)

tempo-elastisch

Noch elastische Hölzer mit klarer Wahrnehmung des Ballaufpralles, jedoch schon fühlbar steifer und schneller als die kontroll-elastischen Hölzer (All+ bis Off-)

fast steif
Die Holzschwingungen sind auf ein Minimum reduziert, trotzdem noch gutes Ballgefühl
steif

Kompromisslose Schnelligkeit; oft einhergehend mit schwieriger Ballkontrolle (Off+)

 

Holzgeschwindigkeit

Hohe Ballbeschleunigungen sind im Grunde von der Stärke und Härte des Holzes unabhängig. Auch mit weichen Hölzern können hohe Geschwindigkeiten erzielt werden. Entscheidenden Einfluss haben aber Steifigkeit und Gewicht des TT-Holzes. Für die individuell optimalen Spieleigenschaften ist aber die Abstimmung von TT-Holz und TT-Belag entscheidend.

 

 

Holzgewicht

Je leichter das Schlägerholz bei gleicher Geschwindigkeit ist, desto geringer ist der Kraftaufwand für den Spieler. Extrem leichte Hölzer sind aber fast immer deutlich instabiler. Im Wettkampfbereich haben sich Hölzer zwischen 75 und 100g etabliert.

 

 

Holzherstellung

Die Fertigung von TT-Rohlingen ist ein echtes Handwerk. Die Komposition der verschiedenen Furniere; die Rohstoffverarbeitung in der Art und Weise, dass die spezifischen Holzeigenschaften nicht verloren gehen - das sind die Fähigkeiten, die ein guter Schlägerholzhersteller beherrschen muss. Fertigung und Bau eines Qualitätsholzes sind von vielen Faktoren abhängig; z.B. von der Holzqualität, Klebstoffmenge, dem Zeitpunkt zwischen Verkleben und Pressen sowie Temperatur und Druck beim Pressen. Die Holzverleimung ist sehr wichtig für die Qualität und Verzugsfreiheit des Schlägerholzes.

 

 

Holzkontrolle

Wir verstehen Kontrolle als eine Kombination aus Ballrückmeldung (Übertragung des Ballaufpralles bis in die Hand) und Schlaggenauigkeit (die gleichmäßige Ballbeschleunigung in jedem Punkt der Schlagzone). Stark federnde, elastische Hölzer haben die deutlichste Ballrückmeldung , während die Schlaggenauigkeit bei steifen Hölzern ihren höchsten Wert erreicht. Ziel eines jeden TT-Spielers ist es, das individuelle Holz zu finden; da das optimale Verhältnis zwischen Ballrückmeldung und Schlaggenauigkeit die Spielpräzision bestimmt.

 

 

Holzversiegelung

Verfahren zum Schutz des TT-Holzes für Frischkleber mit Lasur (Versiegelung) oder Lack (Superversiegelung). Wichtig für die Lebensdauer des TT-Holzes sowie für die Zeitdauer des Frischklebeeffektes. Empfehlenswert für beide Schlägerseiten wegen Verzugsgefahr!

 

Holzwahl

Unsere Einteilung der TT-Hölzer in die Spielstrategien:

Def

Für die klassische Abwehr mit Schwerpunkt auf tischferner Abwehr.

Def+

Für das Abwehrspiel sowohl hinter als auch am Tisch mit Störelemeten.

All-

Für passives Allroundspiel am Tisch mit Schwerpunkt auf Sicherheit und Elementen der Schnittabwehr.

All

Für das klassische Allroundspiel mit allen aktiven und passiven taktischen Varianten.

All+

Für das offensiv orientierte Allroundspiel mit vielen spinorientierten Topspinelementen.

Off-

Für das dosierte Offensivspiel mit viel Spin, Präzision und Kontrolle.

Off

Für das direkte Offensivspiel mit viel Tempo, Spin und Dynamik.

Off+

Für das kompromißlose Offensivspiel mit hohem Tempo und hoher Durchschlagkraft.

I

ITTF

Internationale Table-Tennis Federation
(gegründet 1926 )

Die ITTF ist der Dachverband aller nationalen Sportverbände für Tischtennis.
Zu den Aufgaben der ITTF gehören die Überwachung des Regelwerks und die Suche nach technischen Verbesserungen. Die ITTF richtet auch zahlreiche internationale Wettbewerbe aus, darunter seit 1926 die Tischtennis-Weltmeisterschaften. Bei diesen Weltmeisterschaften richtet der ITTF seine Kongresse – auch Biannual General Meeting (BGM) bzw. nach 1999 Annual General Meeting (AGM) genannt – aus. Hier werden Anträge der Mitglieder, etwa auf Regeländerungen, beraten und beschlossen. Einmal monatlich gibt der ITTF eine Weltrangliste für Damen und Herren heraus.

Der ITTF hat 222 Mitgliedsländer (Stand April 2015).Somit ist die International Table Tennis Federation der größte Sportverband der Welt. Sitz des Verbandes ist Lausanne.



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K

Kombi-Schläger

Die systematische und wechselhafte Benutzung zweier verschiedener Spielmaterialien (z.B. lange Noppen außen mit griffigem Noppen-Innen) wird von einigen Spielern durch gekonnte und intelligente Anwendung ("Drehen" des Schlägers) bis zur Perfektion genutzt und löst in Fachkreisen immer wieder kontroverse Materialdiskussionen aus.

 

 

Kontrolle

siehe Ballkontrolle

L

Lange Noppen

Besonders lange (ca. 1,6 - 1,8 mm), dünne und weiche Noppen. Bie Noppenbezeichnung "lang" wird dann verwendet, wenn das Verhältnis zwischen Noppenlänge und Noppendurchmesser einen Wert größer als 0,9 ergibt (nach der neuesten ITTF-Regel darf der Maximalwert nur noch 1.1 statt bisher 1.3 betragen!). Lange Noppen unterscheiden sich innerhalb Ihrer Belagart durch unterschiedliche Noppenlängen; spezielle Noppenanordnungen und Noppendichten. Mit verschiedenen Schwammunterlagen und ohne Unterlagen möglich; zweifellos die gefährlichste Variante des modernen Defensiv-Tischtennis.

Dieser Belagtyp ist allerdings auch sehr trainingsintensiv, wenn man ihn optimal beherrschen und nutzen will. Der Effekt der langen Noppen beruht auf dem Abknicken der Noppen (je nach Aufprall-winkel und Aufprallgeschwindigkeit), wenn der Ball nicht frontal getroffen wird. Der Topspin des Gegners wird als Unterschnitt zurückgespielt. Der mögliche Schnitt bei langen Noppen hängt sehr stark von der Geschwindigkeit und Rotation des zu retournierenden Balles sowie der eigenen Schläger(-winkel-)haltung ab. Kombiniert mit griffigen Noppen-Innen-Belägen und ständigem Wechsel sind die Balleinschätzungen äußerst schwierig. Unserer Meinung nach sind die langen Noppen für Spieler unterer Klassen gefährlicher ohne Schwamm; ohne Schwamm können die Noppen länger umknicken, es wird mehr Effet erreicht! Mit Schwamm für das Konterspiel sehr interessant (da mehr Geschwindigkeit erzeugt wird). Lange Noppen-Spieler haben es dagegen sehr schwer gegen Noppen-Außen-Spieler (kaum Effet-Umkehr):

Spieleigenschaften:
 
Ballrotation

keine Griffigkeit, da die Noppen beim Aufprall des Balles nachgeben (nur geringe Reibung)

Schnelligkeit

Vergleichsweise schneller als entsprechende Antibeläge, langsam bis mittelschnell

Ballkontrolle

bei Spin- und Schnittbällen recht gut, schwierig bei Bällen ohne Rotation, z.B. gegen Anti; die Noppen geben nach, aber der Katapulteffekt bleibt aus; am Anfang recht trainingsintensiv

Störeffekte

je größer die Rotation des ankommenden Balles ist, desto stärker kommt er mit umgekehrter Rotation zurück. Ein unterschiedlicher Schlagwinkel kann den Katapulteffekt verstärken und variabel gestalten

Eignung

Kombischläger zur Schnittverteidigung und oder zum Stören am Tisch

 

 

Leistungsfähigkeit

Die physische und psychische Fähigkeit eines Individuums, eine von Umweltbedingungen stark beeinflußte individuelle maximale Leistung (Grenzleistung unter gewöhnlichen Bedingungen) zu erbringen. Sie ist weitgehend abhängig von Kondition und Leistungswillen, durch die vorhandene Energiereserven mehr oder weniger mobilisiert werden können.


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M

Magnus-Effekt

Neben den Kraftkomponenten der Erdanziehung und des Luftwiderstandes bestimmt die Rotationskraft das Flug- und Absprungverhalten des Balles. Infolge des Reibungswiderstandes der Balloberfläche bildet sich an dieser eine mitrotierende Luftschicht. Bei einem vorwärts rotierendem Ball entsteht an der Unterseite des Balles ein Unterdruck, da hier die Luftströmung und die mitrotierende Luftschicht des Balles dieselbe Richtung verfolgen. Die Rotationskraft des Balles (Magnus-Effekt) wirkt nach unten. Bei einem rückwärts rotierendem Ball verhält es sich genau umgekehrt. Im Vergleich zum rotationslosen Ball ist die Flugbahn des vorwärts rotierenden Balles infolge der nach unten gerichteten Magnus-Kraft verkürzt. Der vorwärts rotierende Ball springt auf der Tischoberfläche flach nach vorne weg (Ausfallwinkel kleiner als Einfallwinkel). Für den Spieler ist es sehr nützlich, das Flug- und Absprungverhalten des Balles (auf Tisch und Schläger) zu kennen, um den ankommenden Ball bezüglich seiner Rotation genau beurteilen zu können.

Magnus-Effekt und Absprungverhalten des fliegenden TT-Balles:

...beim vorwärtsrotierenden Ball (Topspin):

...beim rückwärtsrotierenden Ball (Unterschnitt):

 

 

Materialermüdung

- bei TT-Belägen: siehe Belagbeanspruchung

- bei TT-Hölzern: führt bei den TT-Hölzern zum Nachlassen der Elastizität und manchmal zum Bruch. Besonders widerstandsfähig gegen Ermüdung sind Carbon- und Kevlar-Hölzer

 

 

Materialzulassung

Alle im Wettspielbetrieb des DTTB eingesetzten Spielmaterialien müssen eine DTTB- bzw. ITTF-Zulassung haben. Ersichtlich am entsprechenden Logo.

 

 

Messungsergebnisse

Die TU Braunschweig erforschte mit dem Physikalisch-Technischen Institut PTP der Bundesrepublik Deutschland unter anderem:

Kontakt des Balles auf dem Schläger:

Geschwindigkeit des Balles:
"weich" geschlagene Bälle (z.B. Schupf-, Unterschnitt- Spinball)
25 - 40 km/h
"mittelhart" geschlagene Bälle (z.B. Treibball, Ballonball)
40 - 80 km/h
"hart" geschlagene Bälle (z.B. Konterbälle)
80 - 110 km/h
"sehr hart" geschlagene Bälle (z.B.Schmetterbälle)
110 - 170 km/h
 
Höchstgeschwindigkeit des Armzuges:
35 - 40 km/h
Kontakt des Balles auf dem Schläger:
ca. 1/500 - 1/1000 Sekunde
 
Balltransport auf dem Schläger während der Treffphase des Balles (pro 1/100 Sekunde):
bei "weichen" Schlagarten:
2 - 4 mm
bei "harten" Schlagarten:
4 - 8 mm
 
Rotation des Balles:
Abhängig von der Schlagart. Im Extremfall Topspin ca. 50 Rotationen/Sekunde.
Verformung des Balles:
Bei sehr harten Schlägern (Noppengummi) verformt sich der Ball bis zu 20%
Druckbelastung des Balles:
bei sehr hart geschlagenen Bällen unterliegt der Ball pro Zeiteinheit einem Druck von einer Tonne.
Reaktionszeit bei visuellen Reizen:
Sehr gut trainierte Hochleistungssportler erreichen eine minimale Reaktionszeit von 0,1 bis 0,12 Sekunden bei visuellen Reizen.

 

 

Motivation

Mögliche Motive für die Wahl des Tischtennissports sind Spaß, Bewegungsbedürfnis, Gesundheit und Erholung, Kontakt und Geselligkeit, Ausgleich, Neugier, Kreativität, Spannung, Verbesserung der eigenen Spielfähigkeit, Selbstbestimmung, Gruppenbezug, gemeinsame Lernerfahrung und vieles mehr.


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N

Netz

Das Tischtennis-Netz (DIN-Norm) teilt den Tisch in zwei gleiche Spielfelder; die Netzhöhe beträgt 15,25cm - nach Meinung vieler TT-Spieler einfach zu hoch.

 

 

Noppen-Außen (Soft)

Nach außen geklebter Obergummi (kurze Noppen bis ca. 1mm Länge), welcher zu sehr direktem Ballabsprung führt (geringe Ballkontaktzeit). Bietet dafür nur geringe Spinmöglichkeiten; ideal für Block-/ Konterspiel, da sehr unempfindlich gegen gegnerischen Spin. Bringt Tempo- und Effet-Wechsel. Die Fachliteratur definiert auch mittellange Noppen (Noppenlänge 1,2 - 1,6mm) - weniger gefährlich, aber auch nicht so trainingsintensiv wie lange Noppen. Geringer Störeffekt; Sicherheits-Werte gegen Spinbälle sind hoch (dünne Versionen werden auch von variablen Abwehrspielern der Spitzenklasse genutzt). Ideal geeignet sind Noppen-Außen-Beläge für Block-/Konter-/Schuss-Spieler.

Bieten auch sehr gute Möglichkeiten im Spiel gegen lange Noppen; da diese Beläge wesentlich weniger gegen Drallvariationen empfindlich sind.

Spieleigenschaften:
Ballrotation
keine extreme Rotation möglich(z.B. Topspin), da die Oberfläche der einzelnen Noppen weit weniger Reibungsfläche des Balles am Schläger ergeben
Schnelligkeit
Schneller als vergleichbare Noppen-Innen Beläge
Ballkontrolle
Sehr gut, auch dann, wenn der Gegner mit Schnitt + Spin spielt, da sich die Rotation der ankommenden Bälle durch die geringe Griffigkeit schlecht auf den eigenen Schläger auswirkt
Störeffekte
Harte und schnelle Schläge möglich, unangenehmer Schnitt beim Aufschlag möglich, Überraschungseffekt durch weniger Rotation bei gezogenen und geschnittenen Bällen
Eignung
Besonders geeignet für das schnelle Block-, Konter-, Angriffsspiel (ohne Spin); für Kombi-Schläger

 

 

Noppen-Innen (Backside)

Durch seine Vielseitigkeit die meistgespielte Belagsvariante überhaupt. Deckt vom hochgriffigen, langsamen Defensivbelag bis zum hochelastischen, spindynamischen Offensivbelag das gesamte Spektrum des TT-Hochleistungssports ab. Die Spieleigenschaften werden durch die Elastizität und Griffigkeit der Belagoberfläche und die Härte der Schwammunterlage bestimmt.

Spieleigenschaften:
Ballrotation
äußerst spinfreudig wegen der glatten, griffigen Oberfläche (große Reibungsfläche des Balles am Schläger); nur mit diesen Belägen ist der Topspin möglich.
Schnelligkeit
verglichen mit Noppen-Außen-Belägen gleicher Ausführung langsamer; aber viele Noppen-Innen Beläge sind extrem schnell; bei Top-Belägen können Rotation und Schnelligkeit sehr hohe Werte erreichen.
Ballkontrolle
problemlos spielbar, aber Schnitt und Spin des Gegners machen sich umso stärker bemerkbar; je griffiger der Belag ist, desto schwieriger ist die Kontrolle.
Störeffekte
die sehr hohen Rotationswerte ermöglichen aktives Stören des Gegners durch Schnitt und Spin.
Eignung
verschiedenste Kombinationen von Griffigkeit und Schnelligkeit ergeben optimale Einsatzmöglichkeiten für Spin- und Schnittspiel, sind aber grundsätzlich für alle Spielarten einsetzbar.

 

Noppengummi

Spieleigenschaften:
Ballrotation
Geringe Griffigkeit, da keine elastische Unterlage vorhanden ist; sehr begrenzte Möglichkeiten für Schnitt und Spin
Schnelligkeit
Sehr langsam, kein modernes Spiel möglich
Ballkontrolle
Sehr gute Ballkontrolle
Störeffekte
Sehr gering, am Anfang unangenehm, da die Bälle langsamer und ohne Drehung zurückkommen
Eignung
In Kreisen der besseren Spieler nahezu ausgestorben; Klassiker des TT-Sports

O

 

 

Olympische Sportart

ist Tischtennis seit 1988! Der erste Olympiasieger war Yoo Nam Kyu (Südkorea), sein Nachfolger der wohl genialste Spieler aller Zeiten Jan-Ove Waldner (Schweden). Im neuen Jahrtausend kommen die Olympiasieger "vornehmlich" aus China.


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P

 

Penholder-Haltung

Von den Asiaten bevorzugte Schlägergriffhaltung. Durch andersartige Lebensgewohnheiten und motorische Verhaltensweisen (z.B. Stäbchenessen) hervorgerufen. Der Schläger wird aufgenommen wie ein Federhalter (daher Penholder); Daumen und Zeigefinger umschließen den Schlägergriff und die drei restlichen Finger werden aufstützend auf die andere Schlägerseite gebracht. Hat Vorteile (z.B. weitaus höhere Handgelenkbeweglichkeit für gewisse Aufschlagtechniken, Vorhand-Spin) aber auch erhebliche Nachteile (weitaus geringerer Aktionsradius, Rückhandbälle äußerst schwierig) - nur für Angriffsspiel geeignet.

R

Regelkunde

Die aktuellen Regeln für den Wettkampfbereich entnehmen Sie bitte dem amtlichen Regelbuch, da die Nennung aller Regeln an dieser Stelle den Rahmen der Homepage sprengen würde.

 

 

Reibungskoeffizient

Durch die große Ballkontaktfläche sind Noppen-Innen Beläge diejenigen mit dem höchsten Effetwert.

 

 

Roboter

Ballmaschinen werden immer wieder gerne im Training benutzt. Variable Schnitt-Einstellungen und das Zuspiel von bis zu 100 Bällen pro Minute machen die Roboter zu einem attraktiven Trainingsgerät. Balleimertraining hat aber eine wesentlich höhere Effizienz.

 

 

Rotation

Die Rotation des Balles hat großen Einfluß auf die Flugbahn; das Abspringen des Balles auf dem Tisch und vom Schläger des Gegners. Der fliegende Ball hat fast immer eine Eigenbewegung. Die Rotation des Balles wird bestimmt durch zwei grundsätzlich zu unterscheidende Möglichkeiten (Schlagprinzipien), den Ball zu treffen :

a) zentraler Schlag


Je mehr der Ball im Zentrum und somit gerade zur Flugbahn getroffen wird, um so größer ist seine Geschwindigkeit und um so geringer ist seine Rotation.

 

b) tangentialer Schlag

Je mehr der Ball tangential - also nicht im Zentrum und somit schräg zur Flugbahn - getroffen wird, um so mehr Rotation erhält er - je größer die Rotation ist, desto mehr wird die Flugbahn und der Absprung des Balles vom Tisch beeinflußt. Somit folgt, dass bei gleicher Schlägergeschwindigkeit in der Schlagphase die Rotation des Balles um so stärker und die Geschwindigkeit des Balles um so kleiner ist, je steiler der Schläger nach oben bzw. unten schwingt. In der Praxis zeigt sich, dass eigentlich fast alle Schläge Mischformen an Rotation erzeugen.


Allgemein unterscheidet man sechs Arten der Rotation:

- ohne Rotation (sehr selten),

- Vorwärtsrotation (Spin, Oberschnitt, Vorwärtsdrall),

- Rückwärtsrotation (Unterschnitt, Rückwärtsdrall),

- Seitenrotation (Sidespin, Seitenschnitt, Seitwärtsdrall),

- Seiten-Rückwärtsrotation (Seiten-Unterschnitt, Seitwärts-Rückwärtsdrall),

- Seiten-Vorwärtsrotation (Seiten-Oberschnitt, Seitwärts-Vorwärtsdrall).

Die Wirkung der Rotation ist von der Anzahl der Ballumdrehungen in einer bestimmten Zeiteinheit abhängig. Je mehr Umdrehungen, desto stärker ist die Wirkung. Die Rotationsgeschwindigkeit ist abhängig von der Schnelligkeit der Schlägerbewegung im Moment des Ballkontaktes. Mit zunehmender Anfluggeschwindigkeit reduziert sich die Möglichkeit, den Ball in eine starke Rotation zu versetzen.

Der Grundsatz für die einfache Art des Rückschlages lautet : Durch den Schlag soll die Rotation des ankommenden Balles nicht verändert werden. Das bedeutet, daß auf einen Oberschnitt ein Unterschnitt folgen muß, und umgekehrt. Auf einen Linksschnitt (LS) folgt ein (LS), und auf einen Rechtsschnitt (RS) folgt ein RS.

Im modernen Leistungstischtennis ist allerdings für ein erfolgreiches Spiel die Beherrschung der Rotationsumkehr (OS gegen OS; US gegen US, etc.) von entscheidender Bedeutung.


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S

Schiedsrichter

Ein Tischtennisschiedsrichter ist ein Schiedsrichter mit der Aufgabe, ein einzelnes Tischtennisspiel zu leiten. Dabei kann er von einem Schiedsrichter-Assistenten unterstützt werden. Die Spiele der 1. Bundesligen der Damen und Herren, sowie in den 2. Bundesligen durch einen Oberschiedsrichter und Schiedsrichtern am Tisch geleitet. In den Regional- und Oberligen werden ebenfalls Oberschiedsrichter eingesetzt. Außerdem werden Oberschiedsrichter nach den jeweiligen Ordnungen der Mitgliedsverbände und auf Anforderung eines beteiligten Vereins gestellt.
In den unteren Spielklassen werden meist keine offizielle neutrale Schiedsrichter eingesetzt. Stattdessen fungiert abwechselnd je ein Spieler jeder Mannschaft als Schiedsrichter am Tisch zum Zählen der Begegnungen. Regeltechnisch gibt es keinen Unterschied zwischen einem Schiedsrichter aus einer Mannschaft und einem geprüften, neutralen Schiedsrichter. In diesen Begegnungen gibt es keinen Oberschiedsrichter. Für die Führung des Spielberichts ist der Gastgeber zuständig. Je nach Verband gibt es im Weiteren unterschiedliche Regelungen.

 

 

Schläger

Größe, Form und Gewicht des Schlägers sind beliebig. Der Schläger besteht aus Schlägerblatt, Schlägerbelag und Schlägergriff. Das Schlägerblatt muss jedoch eben und unbiegsam sein. Mindestens 85% des Schlägerblattes, gemessen an seiner Dicke, müssen aus natürlichem Holz bestehen. Eine Klebstoffschicht innerhalb des Schlägerblattes darf durch Fasermaterial wie Carbonfiber, Glasfiber oder komprimiertem Papier verstärkt sein. Sie darf jedoch nicht mehr als 7,5% der Gesamtdicke oder mehr als 0,35 mm ausmachen - je nachdem, was geringer ist. Die Schlägerseiten müssen matt sein; und zwar auf der einen Seite leuchtend rot, auf der anderen schwarz. Eine zum Schlagen des Balles benutzte Seite des Schlägerblattes muss mit einem zugelassenen Belag bedeckt sein (siehe Belag!).

 

 

Schlägermontage

Bei der Schlägermontage wird sowohl auf dem Holz als auch auch den Belägen Klebstoff aufgetragen. Nach kurzer Einwirkzeit des Klebstoffs wird der Belag auf das Holz aufgeklebt. Mit einer Rolle wird anschließend der Belag fest auf das Holz gepresst, damit keine Luftblasen zwischen Holz und Belag entstehen können. Anschließend wird der Belag nach der äußeren Form des Holzes zugeschnitten und der Schläger mit einem Kantenband versehen.

 

 

Schlagtechniken

Ballonball
Der Ballonschlag wird angewendet, um geschmetterte Bälle des Geners zu retournieren. Dazu muß der Spieler eine Ausgangsposition weit hinter der Grundlinie einnehmen. Nur so ist man in der Lage, auf einen hart geschlagenen Ball überhaupt zu reagieren. Zur Verlängerung der Reaktionszeit sollte man weiterhin versuchen, den Ball möglichst hoch und weit in den Grundlinienbereich zu plazieren. Dabei kann der Ball mit starken oder geringen Vorwärtsdrall gespielt werden.
Block
Risikoarme, sichere Schlagtechnik, bei der der Ball nur durch Hinhalten (passiver Block) oder leichte Gegenbewegung (aktiver Block) kurz nach dem Ballabsprung in der steigenden Flugbahn gespielt wird.
Flip
Der Flip wird angewendet, um kurz hinter dem Netz plazierte Bälle mit einem Angriffsschlag zu retournieren. Reaktionsschnelligkeit, Ballgefühl und gute Beweglichkeit im Handgelenk sind unbedingte Voraussetzung für das Gelingen des Flip.
Konter
Der Konterschlag ist ein Schlag, bei dem der Ball einen geringen Vorwärtsdrall und eine hohe Geschwindigkeit erhält. Da bei dieser Technik der Ball meist sehr früh getroffen wird und der Spieler auch nur wenig von der Grundlinie entfernt steht, kommen sehr schnelle Ballwechsel zustande.
Schuss/
Schmetterschlag
Mit dem Schmetterschlag versucht man, dem Ball die größtmögliche Fluggeschwindigkeit zu vermitteln. Um die Geschwindigkeit des Schlagarmes möglichst groß zu gestalten, beteiligt sich der gesamte Körper an der Bewegung. Der Schmetterschlag wird als Endschlag bezeichnet, auf den der Gegner keine Retournmöglichkeit mehr besitzen soll. Effektive, schnelle Schmetterschläge sind auf Grund der großen Bewegung des Armes nur mit der Vorhand zu spielen.
Sidespin
Gefährliche, meist mit der Vorhand gespielte, rotationsreiche Schlagtechnik. Bei dieser Schlagtechnik wird dem Ball ein starker Seitendrall (Eigenrotation des Balles um die Seitenachse) vermittelt. Der Ball wird nicht voll getroffen, sondern tangiert. Dadurch geht der Schlagimpuls nicht durch das Ballzentrum; der Ball wird hauptsächlich seitlich vom Schläger berührt. Da der Schläger während der Trefferphase meist zusätzlich von unten nach oben geführt wird, erhält der Ball auch noch einen Vorwärtsdrall.
Topspin
Mit den Topspinschlägen versucht man dem Ball einen möglichst großen Vorwärtsdrall zu vermitteln. Dies wird dadurch erreicht, daß der Ball nicht voll getroffen sondern nur tangiert (gestreift) wird, und die Schlagbewegung von unten nach oben erfolgt. Bei den Topspinschlägen gibt es viele Variationsmöglichkeiten, die sich je nach Spielsituation, Taktik und den Möglichkeiten des Spielers unterscheiden. So kann ein Topspin z.B. früh oder spät, schnell oder langsam, mit viel oder wenig Drall geschlagen werden.
Treibschlag (Schlagspin)
Sicherheit (Kontrolle) und Zielgenauigkeit (Plazierung) sind wichtige Kriterien für ein gutes Treibschlagspiel. Der Treibschlag ist ein typischer Vorbereitungsschlag (z.B. zum Schmetterschlag), daher steht die Geschwindigkeit und der Vorwärtsdrall erst an zweiter Stelle.
Unterschnitt
Hauptschlagtechnik der Verteidigungsspieler. Der Ball wird mit reduziertem Tempo und Rückwärtsdrall in der fallende Phase der Ballflugkurve gespielt.

 

 

Schlägerpflege

Schützen Sie Ihren Wettkampfschläger stets vor Sonnenbestrahlung, Minustemperaturen und Feuchtigkeit (z.B. beim Zusammenpacken mit verschwitzter Spielkleidung). Packen Sie Ihren Schläger nach Gebrauch zum Schutz vor Bruch; Temperaturschwankungen und Verschmutzungen in eine geeignete Schlägerhülle bzw. einen Schlägerkoffer. Diese bieten neben richtiger Lagerung auch Schutz vor Extremtemperaturen : Bei Abkühlung auf Temperaturen unter -5 Grad entstehen in den meisten Hochqualitätsbelägen chemische Reaktionen, die die im Gummi gebundenen Weichmacher an die Oberfläche wandern lassen. Der Belag fühlt sich dann leicht schmierig an und hat nur noch eine deutlich verminderte Griffigkeit; auch der Gebrauch von Belagreinigern ändert diesen Zustand nur kurzfristig. Antispin-Beläge können durch Frost ihr Sprungverhalten völlig verändern (herkömmliche Typen werden hart und schnell, die Antis der neuen Generation richtiggehend tot).

Eine Erwärmung steigert bei Hochqualitätsbelägen bis zu einem gewissen Punkt die Griffigkeit und Elastizität, höhere Temperaturen und Sonnenbestrahlung trocknen den Gummi aus und machen ihn glatt und spröde. Gute Schlägerhüllen vermindern die Gefahr von Temperaturschäden, aber der beste Schutz ist die richtige Unterbringung.

Um zu prüfen, ob ein Noppengummibelag abgespielt ist; kann man mit den Fingerspitzen ganz leicht quer über den Schläger fahren; leisten in einer der beiden Richtungen die Noppen weniger Widerstand, so sind die Wurzeln angebrochen und der Belag sollte gewechselt werden. Die Noppen sind dann nicht mehr widerstandsfähig; der Belag nicht mehr griffig und die Noppen beginnen abzufallen.

 

 

Schuhe

Ein spezieller Tischtennis-Schuh sollte die natürlichen Bewegungen des Fußes flexibel zulassen und sehr rutschfest mit haltbarer Vollgummiaußensohle sein. Anatomischer Aufbau; gute Dämpfungseigenschaften bei geringem Gewicht sowie strapazierfähiges, atmungsaktives Material sind bei Spitzenmodellen selbstverständlich.

 

 

Schwammdicke

Schwammunterlagen gibt es je nach Hersteller, Belag und angestrebtem Spielverhalten in verschiedenen Dicken; von 0,5 mm bis ca. 2,5 mm /Maximum. Die maximal erlaubte Belagdicke (Obergummi mit Unterschwamm) ist 4,0 mm! Als Faustregel kann gelten :

- Je dicker das Untergummi, desto schneller; umso schwieriger ist aber die Ballkontrolle.

- Je dicker das Untergummi, desto mehr Rotationsmöglichkeiten (Topspin;...).

Demzufolge sind auch die Punktbewertungen für Rotation, Schnelligkeit und Ballkontrolle relativ zu sehen.

 

 

Schwammhärte

Viele der gängigen Wettkampfbeläge sind in drei verschiedene Schwammhärten aufgeteilt (siehe auch Schwammunterlage). Wird in Shore-Härte gemessen.

1) Soft: Weiche Schwämme verbessern die Kontrolle bei unverändertem Spin, aber leicht verringertem Tempo (relativ lange Kontaktzeit zwischen Ball und Belag).

2) Medium: Der eigentliche Standard. Bietet ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Rotation, Schnelligkeit und Ballkontrolle (optimierte Abstimmung zwischen Ballführung und Ballbeschleunigung).

3) Hard: Diese Schwämme bedingen sehr hohe Geschwindigkeiten, natürlich leider zu Lasten der Ballkontrolle (relativ kurze Kontaktzeit zwischen Ball und Belag).

 

 

Schwammunterlage (Schaumgummi)

Bezeichnet die Belagunterlage aus Zellkautschuk. Sehr weiche Schäume werden für Defensiv-Beläge eingesetzt; sehr harte für tempo-offensive Beläge. Hochelastische, mittelharte Schwämme werden für moderne Offensiv-Beläge verwendet, die ihre volle Dynamik erst im aggressiven Topspinspiel entfalten. Schwämme werden nach Shore-Härte- charakterisiert (siehe Schwammhärten). Die Eigenschaften eines TT-Belages können bei gleicher Oberfläche durch Veränderung der Shore-Härte enorm variiert werden (z.B. mit 42°-Schaum ein gefühlvoller, weicher, variabel-offensiver Belag; mit 45°-Schaum ein katapultfreudiger, spindynamischer, variabel-offensiver Belag; mit 50°-Schaum ein sehr direkter, variabel-offensiver Belag, der sich auch ausgezeichnet für Block-/Konterspiel eignet (besonders in dünnerer Version).

 

 

Shakehand-Haltung

Diese Schlägergriffhaltung wird vorwiegend in Europa angewendet. Der Schläger wird aufgenommen, als würde man jemandem die Hand zum Gruß reichen - Daumen und Zeigefinger liegen parallel auf dem unteren Rand der Schlägerfläche auf; die restlichen Finger umfassen haltend den Griff.

 

 

Spiel

Besteht aus zwei (Mannschaftsspiele) oder drei Gewinnsätzen (Einzelturniere) bis 11 Punkte mit midestens mit zwei Punkten Vorsprung.

Spielbedingungen: Die Mindestmaße für die Box (den Spielraum pro Tisch) betragen international und für den Bundesliga-Spielbetrieb 14 m Länge, 7 m Breite und 5 m Höhe); bei sonstigen nationalen Veranstaltungen gelten die Mindestmaße 12 m x 6 m und 4 m Höhe. Über der gesamten Spielfläche muß eine gleichmäßige Beleuchtungsstärke von mindestens 600 Lux vorhanden sein (international sogar 1000 Lux); die Beleuchtungskörper müssen mindestens 4 m über dem Fußboden angebracht sein. Der Boden muß rutschfest sein, die Raumtemperatur im Bereich der Spielfelder muß mindestens 15 Grad C und soll nicht mehr als 22 Grad C betragen; es sei denn, die Außentemperaturen liegen höher. Das verwendete Spielmaterial muß in Einklang mit der Spielordnung sein.

 

 

Spiel-Bekleidung

Im Wettspielbetrieb muß in sportgerechter Kleidung (kurzärmeliges Hemd, Shorts oder Röckchen, Socken und Hallenschuhen) gespielt werden. Die Farbe der Hemden, Shorts und Röckchen wird dahingehend eingeschränkt, dass nur der Kragen und die Ärmel die Farbe des Spielballes besitzen darf. Bei Mannschaftskämpfen müssen alle Spieler einer Mannschaft gleiche Hosen und Trikots tragen. Die Werbebestimmungen für Spielkleidung werden vom DTTB saisonmäßig festgelegt.

 

 

Spielfeldumrandung

Der Spielraum (die Box) muß von einer ca. 75 cm hohen Spielfeld-Umrandung umgeben sein, die ihn von den benachbarten Boxen und den Zuschauern abgrenzt. Alle Umrandungsteile müssen dieselbe dunkle Hintergrundfarbe haben.

 

 

Spielstrategien

Spin :
Der Aggressive
Der offensive Spinspieler steht nahe am Tisch und spielt jeden Ball mit Power. Er zielt darauf ab, mit schnellen Topspins und harten Schüssen sofort zum Punktgewinn zu gelangen. Für ihn kann das Material nicht schnell genug sein.
Der Variable
Variantenreich spielt er aus der Halbdistanz und bereitet seine Angriffe sehr sorgfältig vor. Etwaige Attacken seines Gegners beantwortet er mit Gegenspin. Er ist wie sein Material: schnell und kontrolliert.
Der Allrounder
Ein Spieler wie er hält lange Zeit sicher den Ball und greift dann mit Topspin an. Gegnerische Angriffsbälle werden geblockt. Sein Holz hat alles unter Kontrolle.
Block/Konter :
Der Aggressive
Der harte Konterspieler weicht keinen Schritt vom Tisch zurück und versucht bei eigenem Aufschlag sofort den Punkt zu machen. Passive Bälle des Gegners werden generell zum Schuß genutzt, Angriffsbälle hart gekontert. Spin spielt für ihn keine Rolle. Sein Material hat Tempo ohne Ende.
Der Sichere
Der Konterspieler lauert nahe am Tisch. Er wartet auf einen unvorsichtigen Angriff des Gegners, um mit knallhart plazierten Block- und Konterbällen seine Chance zu nutzen. Hier und da setzt er auch Spin ein. Er hat das Holz, das die Kontrolle bringt.
Der Allrounder
Er läßt den Gegner erst mal kommen. Seine Antworten sind der Sichere Block am Tisch und die gefährlichen Konterschläge aus der Halbdistanz. Er kontrolliert den Gegner und hat das Material dafür.
Abwehr :
Der Klassiker
Der klassische Verteidiger spielt weit hinter dem Tisch und plaziert seine Bälle mit Unterschnitt sehr genau. Mit unendlicher Geduld wartet er auf die Fehler des Gegners, die er mit unberechenbaren Schnittwechseln provoziert. Und sie kommen. Denn sein Material gewinnt langsam, aber ganz sicher.
Der Moderne
Er steht dicht am Tisch und spielt Materialkombinationen, um den Gegner im Spielfluß zu stören und sich selbst in Angriffspositionen zu bringen. Gnadenlos nutzt er jede Chance zu Angriffsschlägen. Mit einem Holz, das nicht zu schnell und von hoher Steife ist, macht er alles klar.
Der Allrounder
Wie der moderne Defensor steht auch er dichter am Tisch. Mit ausgefeilten Angriffsspielzügen nimmt er dem Gegner das Spiel ab. Dazu benutzt er mittelharte Hölzer.

 

 

Spielsysteme

Es gibt vielfältige Einzel- und Mannschaftsspielsysteme; die je nach Turnierform oder Spielklassenzuordnung unterschiedlich sind. Weitere Informationen entnehmen Sie bitte dem Hand- und Jahrbuch des DTTB.

 

 

Sweet-Spot

Der Sweet-Spot ist der Teil im Zentrum der Schlagfläche, wo der Ball mit optimalem Gefühl und maximaler Impulsübertragung geschlagen werden kann. Durch den Einsatz neuer Materialien (Carbon, Kevlar, Fiberglas,etc.) und Verklebungstechniken wird das Ballabsprungverhalten ständig verbessert.

Physikalisch erläutert: Durch das Auftreffen des Balles auf dem Schläger breiten sich vom Auftreffpunkt weg Schwingungen aus. Für Sekundenbruchteile (ca. 3 Milisekunden) wird dabei die Schlagfläche geringfügig verformt. Dieser Schwingungsvorgang ist abhängig von Größe und Furnierzusammensetzung des Schlägerblattes sowie von der Schlägerform. Die kleine Schwingungswelle ("Schockwelle") liefert dem Spieler über den Kontakt mit dem Schlägergriff Informationen über den Schlag, wodurch der Spieler die Schlagausführung "fühlen" und kontrollieren kann. Die Mikrosensorik der Schlaghand spielt dabei eine wichtige Rolle.


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T

 

 

Textil-Beflockungen/ Textil-Bedruckungen

Werbung auf Spielkleidung ist wie folgt beschränkt und grundsätzlich pro Saison Genehmigungs- und gebührenpflichtig. Alle Brustschriften dürfen nicht glänzend reflektierend gestaltet sein!

Erlaubte Trikotwerbung (Herstellerzeichen bleiben generell unberücksichtigt):
Ab Saison 1997/98

Rücken:
Maximal 200 cm² Fläche, zusätzlich in Verbindung mit der Rückennummer weitere 100 cm²
Brust/ Ärmel:
Maximal drei deutlich voneinander getrennte Flächen mit insgesamt maximal 160 cm² Fläche z.B. 3 Flächen á 53 cm² oder 2 Flächen á 80 cm² oder 1 Gesamtfläche von 160 cm²
Short:
40 bzw. 80 (2x 40) cm² Fläche, aber außschließlich mit gleichem Werbepartner
Für Trainingsanzüge, Sweatshirts etc. gibt es keine Beschränkungen, diese Stücke dürfen allerdings nicht im Spiel getragen werden.

 

 

Tischtennis

Aus einem Unterhaltungsspiel (Ping-Pong) entstandenes, jetzt weltweit verbreitetes leistungsbetontes Rückschlagspiel. Tischtennis stammt vermutlich aus Ostasien und wurde von englischen Kolonisatoren Mitte des 19.Jahrhunderts von Indien aus nach Europa eingeführt. Wird wettkampfmäßig nur als Hallensport gespielt.

Ist eine Lifetimesportart aufgrund der lebenslangen Ausübungsmöglichkeit und Volkssport zugleich, d.h. jedermann zugänglich. Tischtennis ist überall spielbar, unabhängig von Witterungs- und Saisoneinflüssen, relativ preiswert, hat ein leicht überschaubares Regelwerk und ist im Vergleich der beliebtesten Disziplinen die verletzungsunanfälligste Sportart überhaupt. Tischtennis hat einen relativ hohen Gesundheitswert, da durch die bewegungsintensive sportliche Betätigung eine Belastung der Gesamtkörpermuskulatur ohne nennenswertes Verletzungsrisiko erfolgt.

 

 

Tisch

Der Tischtennis-Tisch ist hinsichtlich seiner Maße (274 cm lang; 152,5 cm breit und 76 cm hoch), Ballsprungeigenschaften und Farbe (nicht reflektierend, z.B. mattgrün oder mattblau) nach DIN 7898 (Wettkampf-, Schulsport- bzw. Hobbysport) genormt. Der Tisch hat eine 2 cm breite, weiße Grundlinie und 3 mm breite Mittellinie. Die Spielfläche kann aus jedem beliebigen Material bestehen. Ein den Regeln entsprechender TT-Ball, der aus einer Höhe von 30 cm darauf fallengelassen wird, muß überall etwa 23 cm hoch aufspringen. Beim Kauf eines Wettkampftisches ist darauf zu achten, dass dickere Oberflächen für einen hohen und gleichmäßigen Ballabsprung sorgen - 22 cm dicke Oberflächen bieten ideale Spieleigenschaften. Achten Sie auf solide Ausführung und Verarbeitung von Randverstärkungen, Verschraubung und Eckenschutz (höhere Lebensdauer). Gute Automatiktische sind einfach zu handhaben, komfortabel und platzsparend. Wenig kraftaufwendige Klappsysteme entlasten den Übungsleiter beim Aufbau.

 

 

Trainingslehre

Dieses Thema würde den Rahmen der Homepage sprengen. Wir verweisen auf die Fachliteratur.


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U

 

Unentschieden

Bei Spielern nicht geliebt. Für ein Unentschieden gibt es anstatt zwei Punkte für den Sieg nur einen Punkt. Ein Unentschieden ist beim 4er-Bundessystem (4er Mannschaft) ein 5:5. 6er Manschaften (6er Bundessystem) erreichen ein Unentschieden bei einem Spielstand von 8:8.

V

 

Verbesserungsvorschläge

Werden während des Wettkampfes in den Pausen zwischen den Sätzen und Spielen vom Trainer oder Mannschaftskameraden erteilt. Im Training sind sie ständiger Begleiter.

W

Wahl des richtigen TT-Schlägers

Der Tischtennisschläger sollte wie andere Sportgeräte auch dem technischen und taktischen Ausbildungsstand des Spielers angepasst sein. Ein Anfänger macht mit einem zu schnellen Schläger sehr viele, relativ leichte Fehler; außerdem wird er den Schwung seiner Schlagbewegung so reduzieren, daß ihm die Bälle nicht unkontrolliert über den Tisch wegfliegen. Dadurch bleiben meist nicht mehr behebbare technische Mängel zurück. Ein technisch perfekter Spieler kann mit einem zu langsamen oder zu wenig griffigen Schläger seine vollen Möglichkeiten nicht ausschöpfen. Wir teilen die Spieler in drei Gruppen ein:

Wettkampfanfänger...
brauchen einen langsamen, nicht zu griffigen Schläger, damit sie durch eine lange Ballkontaktzeit den Ball sicher führen können.
Wettkampfspieler in Ausbildung...
sollen und wollen lernen, alle Schlagarten korrekt und sauber auszuführen. Dafür eignen sich Allroundhölzer mit gleichmäßigen Sprungeigenschaften mit mittelschnellen, griffigen Allroundbelägen
Fertige Wettkampfspieler...
haben Ihren individuellen Stil - oft auch mit technischen Mängeln - gefunden und müssen jetzt durch Wahl der richtigen Materialkombination versuchen, Ihre Stärken hervorzuheben und Ihre Schwächen weitestgehend zu kaschieren.

 

 

Weltmeisterschaften

Findet alle 2 Jahre statt und ist eine der größten Veranstaltungen weltweit. Der bzw. die Weltmeister werden in folgenden Disziplinen ermittelt: Herren-Einzel; Damen-Einzel; Herren-Doppel; Damen-Doppel; Mixed; Herren-Mannschaft und Damen-Mannschaft.

 

 

Wie wähle ich meinen TT-Belag?

- Je dünner der Schaumgummi; desto besser die Ballkontrolle.

-Je dicker und elastischer der Schaumgummi; desto größer ist die Ballbeschleunigung (Tempo).

-Je dicker und weicher der Schaumgummi; desto größer ist die Kontaktfläche zwischen Ball und Gummi (Effetwirkung).

-Lange Noppen bewirken eine schwer zu berechnende Flugbahn; sind jedoch schwer zu beherrschen.

-Die Kombination harter unelastischer Gummis mit weichem Schaumgummi bewirken eine Bremswirkung und neutralisieren den gegnerischen Effet (Antispin).

 

Wie wähle ich mein TT-Holz?

Angriffshölzer sind mit langsamen Belägen auch für defensives Spiel geeignet.
Abwehrhölzer sind mit schnellen Belägen auch für offensives Spiel geeignet.
Weiche Hölzer mit dicken Belägen ermöglichen den stärksten Spin.
Harte, schnelle Hölzer ermöglichen den härtesten Endschlag.

Die spezifische Wirkung des Holzes nimmt bei dickerem Schaumgummi ab.

Schnelle Hölzer mit nicht griffigen Belägen (Antispin) ermöglichen ein für den Gegner unangenehmes Block/Konterspiel. Erfahrungsgemäß neigen aggressive Spinspieler zu härteren und schnelleren Hölzern. Extrem verwindungssteife Sperrhölzer schalten nahezu sämtliche Einflüsse des anzunehmenden Balles aus; es ist somit für die eigene Ausführung des Schlages ziemlich unerheblich, ob der ankommende Ball Unterschnitt oder Spin hat und ob er hart oder weich geschlagen wurde. Harte, steife Hölzer neutralisieren die Wirkung des ankommenden Balles und erlauben extreme Ballbeschleunigungen.

Die Flugbahn und die Geschwindigkeit des vom Spieler geschlagenen Balles wird fast ausschließlich durch die eigene Bewegung und die Dosierung des Krafteinsatzes bestimmt; es ist somit relativ einfach.


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Z

 

Zählgeräte/Zähltische

Pflicht bei allen höherklassigen Verbandsspielen. Dokumentieren aber auch in unteren Spielklassen die Spannung unseres Sports.

 

Zählweise

Seit dem Jahr 2002 wurden die Tischtennisregeln der 21er- durch die 11er Sätze ersetzt. Ein Satz endet demnach nun im "Normalfall", wenn ein Spieler 11 Punkte erreicht hat. Dabei ist allerdings der nötige Vorsprung von mindestens 2 Punkten zu beachten. Der Satz kann also nicht bei einem Spielstand von 11:10 enden, er müsste stattdessen in der Verlängerung mit dem Stand 12:10, 13:11... ausgehen.

Die Satzverlängerung hat kein Punktelimit. Sie ist beendet, sobald ein Tischtennis-Spieler 2 Punkte mehr als der Gegner erreicht. Jedoch gibt es eine Zeitbegrenzung von 10 Minuten für einen Satz, wenn mindestens ein Spieler bzw. Doppelteam weniger als 9 Punkte nach dieser Zeit hat. Dieses Zeitlimit wird auch als "Zeitspiel" oder "Wechselmethode" bezeichnet.

Nach jedem Satz wird die Seite gewechselt, aber im Entscheidungssatz gibt es auch noch einen Seitenwechsel. Dieser findet statt, sobald ein Spieler oder Doppel 5 Punkte erreicht.

Gibt es keinen Schiedsrichter, so muss natürlich auch geklärt werden, welcher Spieler zählen "darf"/"muss". Es zählt der Spieler, der nicht die Wahl zwischen ersten Aufschlag oder Seite hatte. Es kann sich aber auch einfach abgesprochen werden, wer zählt. Nach einem Seitenwechsel, d.h. also nach jedem Satz und bei 5 Punkten im Entscheidungssatz wird auch das Zählen gewechselt. (Bsp. Spieler A zählt Satz 1, Spieler B Satz 2, A Satz 3 usw.)